“Regina,…hast du Tollwut?”

Seit einiger Zeit gehen Swenja und ich zum Tierheim von Liepaja, um mit Hunden spazieren zu gehen. Eigentlich war das Swenjas Idee, die sich neue Aktivitäten in ihr Freiwilligenleben holen wollte. Ein Tierheim schien für sie genau das Richtige, da sie ihren Hund in Deutschland vermisst und sich so wieder einen Hund, wenn auch nur auf Zeit, zulegen konnte. Als ich von der Idee hörte, dauerte es nur einen Bruchteil einer Sekunde bis ich Swenja entgegen rief: “Ich will da auch hin!!!”.

Natürlich vermisse ich auch mienen Felix in Deutschland und auch wenn Ihn niemals ein anderer Hunde erstezen kann, wollte ich doch zumindest einen Hund hier haben mit dem ich spazieren gehen kann.

Seit einiger Zeit gehen Swenja und ich zum Tierheim von Liepaja, um mit Hunden spazieren zu gehen. Eigentlich war das Swenjas Idee, die sich neue Aktivitäten in ihr Freiwilligenleben holen wollte. Ein Tierheim schien für sie genau das Richtige, da sie ihren Hund in Deutschland vermisst und sich so wieder einen Hund, wenn auch nur auf Zeit, zulegen konnte. Als ich von der Idee hörte, dauerte es nur einen Bruchteil einer Sekunde bis ich Swenja entgegen rief: “Ich will da auch hin!!!”. Natürlich vermisse ich auch mienen Felix in Deutschland und auch wenn Ihn niemals ein anderer Hunde erstezen kann, wollte ich doch zumindest einen Hund hier haben mit dem ich spazieren gehen kann.

Und so gingen wir dann das erste Mal zum Tierheim. Wir wussten allerdings nicht wo das ist. Wir waren zwar nicht alleine, aber die Unterstützung, die wir uns mitgenommen hatten (aus Gründen der Sprachkenntnisse) war sich auch nicht sicher wo das Tierhem ist, aber sie hatte eine grobe Ahnung. Wir mussten vom Zentrum noch eine knappe halbe Stunde laufen.

Das Tierheim liegt in einem Gewerbegebiet, das direkt an dem See liegt. So hatten wir auf der linken Straßenseite hässliche kleine Gerwerbebauten, von denen einge auch noch leer standen und auf der rechten Seite war der See, dessen Wasser den Himmel spiegelte mit einer großen Insel, auf der nur ein paar Weiden, Erlen und Reet wuchs. Eine Ecke Liepajas mit zwei Gesichtern.

Wir fragten uns wie lange wir noch laufen mussten, doch dann waren wir schon am Ende der Straße angekommen, auf der auch keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Das Ende der Straße war ein Wendekreis, in dessen Mitte ein alter Baum wie aus einem Horrorfilm stand, in dem ein Bltz eingeschlagen sein könnte. Und es wurde nicht besser. Das Tierheim befindet sich auf der Rückseite von Liepajas Metalurgs, den Stahlwerken. Und das Tierheim steht zudem noch auf dem Grundstück der Müllabfuhr von Liepaja und die Begrüßung übernahm ein Wachhund, von dem wir uns nur wünschten er sei an einer Kette, da er ziemlich aggressiv reagierte als wir ihm näher kamen. Als wir vor dem kleinen Haus standen und die Hunde kläffen hörten, dachten wir es könne nur besser werden. Doch als wir hereingelassen wurden fanden wir uns in einem Raum wieder, mit einem Schreibtisch in der Mitte des Raumes, der recht modern und freundlich wie eine Rezeption anmutete. Doch auf dem Tisch, um den Tisch auf dem Sofa, zwischen unseren Beinen und einfach überall waren Katzen, die nicht gerade gesund aussahen und bemitleidenswert gewesen wären, wenn Swenja und ich nicht eine solche Abscheu vor Katzen hätten, die wir sonst bei keinem anderen Tier so schlimm verspüren. Für beinahe jeden Letten wäre dieser Raum das Paradies gewesen. Es gibt wohl kaum so viele Katzenfreunde in einem Land zusammen gefercht wie hier in Lettland.

An diesem ersten Tag haben wir nur mit der Angestellten verabredet, dass wir jeden Mittwoch zum Tierheim kommen und für ca. zwei Stunden mit je einem Hund spazieren gehen.

Eine Woche später war es dann endlich soweit. Wir lernten unsere Hunde kennen. Swenja bekam Regina, die ein Labrador war und ich bekam Šeikspīrs (Shakespeare), einen Schnauzermischling. Beide sind um die drei Jahre alt.

Als wir das erste Mal mit Ihnen spazieren gingen, mussten wir uns erst daran gewöhnen und die Hunde zogen so sehr, dass unsere Hände nachher voll mit Schwielen und Rötungen waren. Und die Hunde mussten sich natürlich auch an uns gewöhnen. Es brauchte ein paar Spaziergänge bis aus uns ein 4er Team wurde. Doch unseren Spaß hatten wir von der ersten Minute mit den Hunden. Swenja war so intelligent gewesen sich eine alte Jacke anzuziehen, was sich schnell bezahlt machte, da Shakespeare jede Gelegenheit nutze, ihr einen Zungenkuss zu geben und so war Swenjas Jacke von vielen braunen Pfoten überzogen. Ich blieb jeoch verschont, bis wir auf dem Rückweg waren. Und diesmal schaffte es Shakespeare auch mich zu küssen. Doch die braunen Pfoten auf Swenjas gelber Jacke sahen gewollter aus, als die Schlammspritzer auf meiner schwarzen Jacke.

Regina hatte uns jedoch am meisten auf Trapp gehalten. Sie war anfangs noch leicht zu händeln, doch als sie Schnee sah flippte sie aus. Sie wältze sich, warf Schnee hoch, rannte mit solcher Kraft los, dass Swenja sie nicht mehr halten konnte und bellte Shakespeare an, der sie fragend ansah. Swenja war von diesem plötzlichen Verhaltenswechsel so überrascht, dass sie nur ein “Eike…ich habe meinen Hund verloren”, von sich geben konnte. Ich stand genau so belämmert da wie Shakespeare und sah dem albernen Spiel Reginas zu, wie sie im Oval rannte und von Swenja vergeblich gerufen wurde. Als Swenja sie fing, hatte Regina so viel Schaum vorm Maul, dass Swenja berechtigt fragte: “Regina…hast du Tollwut?”. In dem Momen konnte ich mich vor Lachen nicht mehr halten.

Für den zweiten Spazierengang nahmen Swenja und ich uns vor, Fotos zu machen, damit jeder unsere Hunde sehen kann. Der Schnee war während der Woche beinahe weggetaut und es war ein wenig wärmer, da die Sonne kräftig schien. Doch es war noch März. Also waren wir mit dicker Jacke, Handschuhen und Winterschuhen ausgestattet. Und als wir mit unseren Hunden auf der Mole liefen, die den See in zwei Teile teilt, waren wir von unzählig vielen Schwänen umringt, die auf ihrer Durchreise in den Norden hier Halt machten. Wir konnten die Schönheit dieser Situation gar nicht begreifen. Wir hatten unser Hunde, die Sonne schien auf den halbgefrorenen See, wir hatten links und rechts nur Eis und Wasser, keine Menschenseele außer uns und dann hunderte von Schwänen. Traumhaft! Wir hatten seitdem keinen Kamera mehr mitgenommen, da die Fotos die wir damals machten nicht übertroffen werden können.

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