Stockholm
Vor knapp 3 Wochen war ich endlich wieder in meiner Lieblingsländer….SCHWEDEN!!!
Eigentlich stand schon seit dem on-arrival Treffen fest, dass wir alle zusammen nach Stockholm fahren. „Alle zusammen“ hat zwar leider nicht geklappt, aber zumindest alle aus Liepaja (Anna, Fernando und ich) sowie Ana und Theresa haben es geschafft ein passendes Datum zu finden und billige Flüge nach Stockholm zu buchen. Das mit dem Fliegen war allerdings ein großer Fehler, aber dazu später mehr…
Nachdem wir also Flug und Zeitpunkt hatten, viel uns auf, das wir ja auch irgendwo zweimal übernachten müssen…und, dass die Hostels in Stockholm verdammt teuer sind!
Ganz abgesehen davon waren die meisten eh schon ausgebucht, so auch eine schöne UND billige Jugendherberge, die mir eine Freundin empfohlen hatte…
Zunächst machten wir uns deswegen aber keine allzu großen Sorgen, waren wir uns doch sicher, dass Anna via Couchsurfing einen Schlafplatz für uns finden würde.
Stockholm erwies sich aber nicht gerade als die Couchsurfer-freundlichste Stadt und so fanden wir erst keinen Platz für uns alle und schlussendlich fand Anna nicht einmal einen Platz für sich selbst –trotz eines Appetitanregenden Profilfotos…;)
Eine knappe Woche vor unserem Abflug nach Stockholm verfielen wir daher etwas in Panik und schrieben in höchster Not an alle möglichen sozialen Organisationen in Stockholm und über Umwege fanden wir schließlich ein Hostel, dass noch frei Betten UND bezahlbare Preise dafür anbot.
…nochmal Glück gehabt;)
Freitag Nachmittag trafen wir uns alle in Rigas Flughafen und machten gleich die erste negative Entdeckung…wir mussten für den Flug mit Ryan Air eine sogenannte security-tax zahlen.
Nach einem Flug ohne jeglichen Zeitverlust (Zeitzonen sei Dank) kamen wir abends im Flughafen in Stockholm an… oder bessergesagt im Flughafen im nirgendwo an. Der Flughafen, den Ryan Air anfliegt liegt nämlich leider fast zwei Stunden von Stockholm entfernt und für das Bus Ticket nach Stockholm und wieder zurück zahlten wir mehr als für die beiden Flüge mitsamt security-tax.
Schließlich in Stockholm angekommen machten wir uns erst mal mit dem schwedischen U-Bahnsystem vertraut, damit wir später in der Nacht den Weg zum Hostel finden würden. Anschließend schlenderten wir ein wenig durch die Stockholmer Altstadt und erfreuten uns an den schönen Gebäuden und an den noch schöneren Schwedinnen. Einzig der nicht aufhören wollende Regen sowie die horrenden Nahrungsmittelpreise störten uns ein wenig, aber nichts desto Trotz war es ein schöner Abend in meinem Lieblingsland.
Das Hostel fanden wir dank überragender Orientierungsfähigkeiten recht schnell und was wir da fanden sah genauso aus wie man sich ein schwedisches Hostel vorstellt. Es bestand aus vielen kleinen Hütten, die in den klassischen Schwedenfarben gestrichen waren, sowie einem großen See mit Steg und vielen Segelbooten.
Leider konnten wir das Hostel nicht lange genießen, denn wir brachen am nächsten Morgen bereits in den frühen Morgenstunden auf, damit wir wenigstens ein bisschen Tageslicht mitnehmen könnten (in Stockholm wird es nämlich in dieser Jahreszeit bereits um kurz nach 3 dunkel).
Nachdem wir die Insel Gamla Stan mitsamt Palast und Parlamentsgebäude erkundet hatten, machten wir eine kleine Tour mit einer Fähre und besuchten schließlich eine Art Open-Air Museum. Das „Museum“ war riesengroß und eine Mischung aus Zoo und Mittelalterfestival.
Ich war dem gegenüber etwas skeptisch eingestellt, da ich befürchtete, dass es wohl sehr kitschig sein würde. Doch meine Befürchtungen wurden nicht erfüllt. Die verscheiden kleinen „Dörfer“ mit begehbaren Häusern, in den Studenten das Leben vor 500 Jahren in Schweden vorspielten waren wirklich interessant und auch die Tiergehege waren ganz gut.
Nach dem Museumsbesuch wollten wir eigentlich noch etwas in den vielen Kaufhäusern Stockholms shoppen gehen, doch wir überschätzten etwas die Öffnungszeiten der Geschäfte…wahrscheinlich sind wir von Lettland einfach etwas zu verwöhnt, was das angeht…
Davon etwas enttäuscht, besprochen wir beim Abendessen, die weitere Abendgestaltung. Wir hatten im Vorfeld geplant in Stockholm feiern zu gehen, doch da hatten wir die Preise in Stockholm nicht mit eingeplant. Wir hatten nur leider aus finanziellen Gründen für die zweite Nacht in Stockholm keine Hotel oder ähnliches gebucht, daher mussten wir irgendetwas machen um die Nacht rumzukriegen.
Schließlich beschlossen wir einfach in eine Bar zu gehen und dort ein Getränk zu bestellen, das wir dann über die gesamte Nacht verteilt trinken würden.
Doch auf dem Weg zur Bar rief ein Schwede Anna an und wollte sich mit uns treffen. Anna hatte ihn bei ihrer Unterkunftssuche auf Couchsurfing.de kennengelernt und damit hatte Couchsurfing und´s schließlich doch noch weitergeholfen…
Der Schwede (an dessen Namen ich leider nicht mehr erinnere und der ein ungewöhnlich schmales Gesicht hatte) war sehr nett und führte uns gleich in eine der angeblich preiswertesten Bars Im Zentrum (das Bier kostete dort NUR 4 Euro). Dort angekommen tranken wir ein bisschen was und unterhielten uns dies und das, später stieß dann auch noch eine Freundin des Schwedin zu uns, aber richtig spannend war es nicht und daher gingen Theresa, Anna, Anna und Ana bald wieder, sie wollten stattdessen lieber die Innenstadt besichtigen.
Fernando und ich blieben mit den beiden Schweden zurück und wurden belohnt…
Zunächst einmal wurde die eigentlich etwas langweilige Bar um kurz nach 12 in einen Club konvertiert. Dafür räumten die Security-Leute einfach alle Tische und Stühle zur Seite und zwangen alle Leute unter Rauswurfandrohung alle Pullover und Jacken in der Garderobe abzugeben. Zum andern kamen ab 12 immer mehr Leute in die „Bar“ und darunter unglaublich viele und unglaublich schöne Schwedinnen.
Schlussendlich gab es in dieser Bar einen Black-Jack Tisch und unser neuer schwedischer Freund wollte ein bisschen spielen. Mit der Unterstützung von Fernando, der Schwedin und mir gewann er in kurzer Zeit ein paar hundert Euro und war danach logischerweise in Feier- und vor allem in Spendierlaune. Er spendierte uns dreien kurzerhand alle Getränken und Speisen, die wir haben wollten und so wurde es noch eine lange und lustige Nacht in Stockholm.
Um 5 Uhr trafen Fernando und ich dann die anderen in der Busstation, wo wir noch eine Stunde schliefen, dann schliefen wir ein bisschen im Bus zum Flughafen, dann ein bisschen im Flughafen, dann ein bisschen im Flug, dann ein bisschen im Bis vom Flughafen nach Riga und dann ein bisschen im Bus nach Liepaja…und wir beschlossen das nächstes Mal so was von die Fähre zu nehmen, wo wir einfach 12 Stunden in unserer Koje schlafen können…
Trotzdem war es alles in Allem ein tolles Wochenende in Stockholm, das mit Lust auf die vielen weiteren in Planung stehenden Ausflüge macht…J